Arbeitskreis Analytische Psychologie: „Das Politische Selbst“
Die derzeitige Krisenlage fordert uns heraus. Es geht darum, ob und wie die Analytische Psychologie C. G. Jungs dabei hilfreich sein kann, einen Halt und praktische Orientierung zu finden. Der Vortrag nähert sich dem Thema in drei Schritten:
1. Ethik: Das Dilemma Jesus – Pilatus. Am Beispiel von Bulgakows Roman « Meister und Margarita » und einem Traum des Jungianischen Analytikers Ernst Bernhard 1933 wird der Konflikt von politischer Macht und Humanität diskutiert.
2. „Ich bin ausgerutscht“ – C. G. Jung und Leo Baeck. Gibt es eine Nähe von Archetypenlehre und totalitärem Denken? Erich Neumanns „Neue Ethik“ wird auf ihre heutige Relevanz befragt.
3. „Weltzerstörung – Selbstzerstörung“: Wie stellt sich die These von 1988 heute dar? Die Corona-Pandemie hat die Klimadiskussion verdrängt. Es zeigt sich eine fatale Polarisierung der Gesellschaften, mit Welt-Untergangsängsten, Leugnung, kollektiven Panikattacken, Spaltungsphänomenen, Feindprojektionen und destruktivem Agieren. Welche stabilisierenden Einflüsse sind aus dem kollektiven Unbewussten zu erwarten? Gibt es ein Politisches Selbst?
Empfohlen wird, zur Vorbereitung das 2. Kapitel von „Meister und Margarita“ zu lesen.
Dr. Jörg Rasche: Facharzt in Berlin, Psychoanalytiker DGAP, IAAP und Sandspieltherapeut DGST/ISST. Mehrfach Vorsitzender der DGAP und im Vorstand der Berliner C.G.-Jung-Gesellschaft. Leidenschaftlicher Musiker. Dozent an den Jung-Instituten Berlin und Zürich, langjährige Lehrtätigkeit in Polen, Ukraine und Kasachstan. Für Verdienste um Völkerverständigung erhielt er das Goldene Ehrenkreuz des Polnischen Verdienstordens.
Wegen der Corona-Pandemie und der aktuellen Beschränkungen: ONLINE-ZOOM-KONFERENZ. Anmeldung bitte per E-Mail unter clausbraun@online.de – die Einwahlinformationen werden per E-Mail mitgeteilt!
Preis: kostenlos
Der Arbeitskreis Analytische Psychologie ist die regelmäßige Fortbildungsveranstaltung des C.G.Jung-Instituts Berlin für alle Mitglieder und Ausbildungskandidat*innen. Der AK findet vier mal pro Jahr statt. Gäste sind uns willkommen, wir bitten bei Interesse um eine kurze E-Mail-Mitteilung an den Leiter des AK Dr. Claus Braun (clausbraun(at)online.de).