Aus- und Weiterbildung

Die Aus- oder Weiterbildung zum*zur Psychoanalytiker*in und/oder tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapeut*in

Ich habe es mir zur Regel gemacht, jeden Fall als eine völlig neue Aufgabe zu betrachten, von der ich nicht einmal das Abc weiß. Routine kann nützlich sein und ist es auch, solange man es mit der Oberfläche zu tun hat, doch sobald man die wesentlichen Probleme berührt, übernimmt das Leben selber die Führung, und selbst die brillantesten theoretischen Prämissen werden zu unwirksamen Wörtern.
C.G. Jung (Traum und Traumdeutung, 2001, S. 74)

Die Aus- und Weiterbildung des C.G. Jung-Instituts Berlin e. V. für Ärzt*innen, Psycholog*innen und Angehörige anderer Berufsgruppen wird durch die Fachgruppe Analytische Psychologie am Institut für Psychotherapie e. V. Berlin (IfP) durchgeführt.

Das spezielle Angebot des C.G. Jung-Instituts besteht in der Vermittlung jungianischer Theorien und ihrer Bedeutung für die Entwicklung klinischer Behandlungskonzepte. Eine Vertiefung der originär jungianischen Arbeiten wird ebenso angeboten wie die Herausarbeitung von Verbindungen und Unterschieden in Theorie und Praxis des freudianischen und jungianischen Ansatzes. Das heißt:

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Dann schauen Sie in unsere Antworten auf häufig gestellte Fragen ! Auf unserer Webseite finden Sie außerdem Details zu den Ausbildungsgängen/Ablauf und Informationen zu Bewerbung und Zulassung.


Das heißt aber nicht, sie (die vorgefassten Meinungen) über Bord zu werfen, sondern sie sind als Hypothesen möglicher Erklärung auf den Fall anzuwenden.
C.G. Jung (GW16, §1163)

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C.G. Jung-Institut Berlin/ Institut für Psychotherapie Berlin, Standort Goerzallee

Freud und Jung

Nach langjähriger enger Kooperation von Sigmund Freud und Carl Gustav Jung kam es 1913 zum unüberbrückbaren Bruch und beide beschritten fortan – ausgehend vom Boden des bisher Erarbeiteten – neue und eigenständige Wege der Theorieentwicklung. Da Jung durch seine ärztliche Tätigkeit an der psychiatrischen Klinik Burghölzli mit einer anderen Patient*innengruppe konfrontiert war als Freud in seiner ambulanten Praxis, beschrieb er schon damals Störungsbilder, die heutzutage unter dem Begriff der „frühen und strukturellen Störungen“ bekannt sind. Folglich entwickelte er diesbezüglich auch ein anders nuanciertes therapeutisches Behandlungskonzept als das konfliktorientierte Modell zur Behandlung ödipaler Störungen. Im Zentrum seiner Forschung und Behandlungstechnik stand u.a. die Individuation des Selbst. Der therapeutische Prozess zielte auf die Entfaltung des kreativen Potentials des Unbewussten ab. Während Freud in seiner Arbeit wesentlich kausal orientiert war und nach dem „warum“ fragte, wandte sich Jung einer finalen Betrachtungsweise mit der Frage nach dem „wohin“ zu. Die Psyche wurde dabei als ein sich selbst regulierendes System verstanden, das in der Behandlung nicht nur mit dem Blick auf das Abgewehrte (Freud), sondern auch mit dem Blick auf das betrachtet werden sollte, was von der Psyche in Form einer produktiven Leistung kompensiert wird (in Symptomatik, aber auch in Träumen). Diese ressourcenorientierte Haltung in der therapeutischen Arbeitsweise fand dann später – in den 70iger Jahren – Einzug in die Entwicklung systemischer Theorien und Therapien.

Der lebendige Diskurs im Institut und in der Weiterbildung setzt sich mit den theoretischen und klinischen Weiterentwicklungen nach C.G. Jung und S. Freud auseinander. Bezugspunkte sind neben den Theorien der Analytischen Psychologie wie z.B. M. Fordham, J. Knox, V. Kast auch die Arbeiten der englischen Schule der Objektbeziehungstheorie wie z.B. die Schriften von D.W. Winnicott, M. Klein, W. Bion, P. Fonagy (Literaturliste).


Anerkennung durch Fachgesellschaften

Die von der Deutschen Gesellschaft für Analytische Psychologie (DGAP) und der Deutschen Gesellschaft für Psychoanalyse, Psychotherapie, Psychosomatik und Tiefenpsychologie (DGPT) anerkannte Aus- und Weiterbildung in der Fachrichtung Analytische Psychologie wird in Kooperation mit der Fachrichtung Psychoanalyse am IfP durchgeführt.

Nach dem Abschluss der Aus- und Weiterbildung wird die Fähigkeit und Berechtigung erworben, tiefenpsychologische und analytische Behandlungen durchzuführen und im Rahmen der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) abzurechnen (wenn eine entsprechende Zulassung vorliegt).

Außerdem können nach dem erfolgreichem Abschluss die Mitgliedschaften

Alle Anerkennungen des IfP Berlin als Aus- und Weiterbildungsstätte finden Sie auf der Webseite des IfP.