Angebot und Ablauf

We need to be able to adapt our approach to each patient and not to impose a ‘one size fits all’ model of the analytic relationship in our clinical practices.

Jean Knox (The Analytical Relationship: Integrating Jungian, Attachment Theory and Developemental Perspectives, 2009)

Aus- und Weiterbildungsgänge

1. Die Ausbildung zum*zur Psychoanalytiker*in (Psychologische Psychotherapeut*innen und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut*innen) erfolgt berufsbegleitend und dauert mindestens 5 Jahre. Sie besteht aus der Vermittlung der theoretischen Inhalte, der intensiven Selbsterfahrung in einer Lehranalyse und dem begleiteten und supervidierten Lernen durch die praktische Arbeit mit den Patient*innen. Die abschließende Approbation berechtigt, psychoanalytische Behandlungen und tiefenpsychologisch fundierte Behandlungen durchzuführen.

2. Die ärztliche Weiterbildung zu den Zusatztiteln Psychotherapie, Psychoanalyse erfolgt gemäß der gültigen Weiterbildungsordnung der Ärztekammer Berlin in Übereinstimmung mit den Anforderungen der Psychotherapievereinbarungen der KBV unter der verantwortlichen Leitung des*der zuständigen Weiterbildungsbefugten.

Ist eine Approbation (Psychologische Psychotherapeut*innen) oder ein Zusatztitel Psychotherapie (Ärzt*innen) bereits vorhanden, kann in einem kürzeren Weiterbildungsgang die psychoanalytische Fachkunde ergänzend erworben werden.

3. Gemeinsam mit der Fachrichtung Psychoanalyse bieten wir im Institut für Psychotherapie auch den Aus-/Weiterbildungsgang Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie an. Dieser dauert mindestens 3 Jahre. Psychologische Psychotherapeut*innen erwerben alle Inhalte für die staatliche Prüfung zur Approbation und Erlangung der Fachkunde Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie.

Sie möchten mehr wissen über Kosten, Bewerbung, etc.?

Dann schauen Sie in unsere Antworten auf häufig gestellte Fragen! Auf unserer Webseite finden Sie außerdem Informationen zu Bewerbung und Zulassung.  Weitere Details zu den Ausbildungen (für Psycholog*innen [Diplom/MA] und die Eingangsberufe KJP/AKJP) und zu der ärztlichen Weiterbildung finden Sie auf den Seiten des IfP Berlin.


Ablauf der Aus- und Weiterbildungen

In den ersten Semestern erfolgt die Aus-/Weiterbildung für alle Teilnehmer*innen gemeinsam. Danach gliedert sie sich i. S. einer Schwerpunktbildung in die beiden tiefenpsychologischen Richtungen, Fachrichtung Analytische Psychologie oder Psychoanalyse, wobei die Positionen der jeweils anderen Richtung weiter berücksichtigt werden.

Seminarraum JIB/IfP

Seminarraum im C.G. Jung-Institut Berlin/ Institut für Psychotherapie Berlin

Hörer*innenstatus: Im ersten Jahr werden Grundlagenkenntnisse in den Theorien der Analytischen Psychologie und den psychoanalytischen Theorien vermittelt. Mit Beginn der Aus-/Weiterbildung beginnt in der Regel auch die Lehranalyse bzw. die Lehrtherapie.

Kandidat*innenstatus: Nach dem ersten Jahr und dem erfolgreichen Vorcolloquium verlagert sich der Schwerpunkt auf die Vermittlung von Fähigkeiten zur Durchführung des Erstinterviews und der Erstellung von Anamnesen. Kenntnisse zur Erfassung der Psychodynamik der Erkrankung, der Diagnosestellung und der Indikation werden vermittelt. In Seminaren werden die Anamnesen ebenso besprochen und diskutiert, wie in den Supervisionen mit erfahrenen Kolleg*innen.
Nachdem zehn Anamnesen erhoben und besprochen wurden, kann die Zwischenprüfung abgelegt werden. Nach der Zwischenprüfung wird die erste Behandlungserlaubnis erteilt. Es beginnt der so genannte Praktikant*innenstatus. Bis zur Erteilung der erweiterten Behandlungserlaubnis sollen weitere zehn Anamnesen erhoben worden sein.

Praktikant*innenstatus: Mit der Erteilung der ersten Behandlungserlaubnis können die Behandlungen begonnen werden. In der Regel wird mit den analytischen Behandlungen begonnen, dann werden  tiefenpsychologisch fundierte Behandlungen übernommen sowie Kurzzeitpsychotherapien durchgeführt. Jede Behandlung wird sorgfältig durch die Supervisor*innen des Instituts begleitet. Regelmäßig sollen die Behandlungen auch in den technisch-kasuistischen Seminaren vorgestellt und diskutiert werden. Begleitet wird der praktische Aus-und Weiterbildungsabschnitt durch Seminare und Vorlesungen zur Behandlungstechnik. Darüber hinaus ist es auch möglich, an den überregionalen technisch-kasuistischen Seminaren der DGAP teilzunehmen sowie die Veranstaltungen des C.G. Jung Instituts, z.B. den Arbeitskreis Analytische Psychologie zu besuchen.

Im Verlauf der Aus-und Weiterbildung ist die Teilnahme an den Seminaren zur Theorie und Praxis der analytischen Gruppenpsychotherapie mit 24 Doppelstunden obligatorisch (ohne zusätzliche Kosten). Dies ist dann auch der erste Bausstein für eine Weiterbildung in analytischer Gruppenpsychotherapie, die das Berliner Institut für Gruppenanalyse in enger Kooperation mit dem C.G. Jung Institut durchführt.

Zum Abschluss der Aus- und Weiterbildung wird eine Examensarbeit angefertigt. Diese ist eine ausführliche kasuistische Darstellung eines Behandlungsfalles einschließlich der theoretischen Reflexion. In einem Abschlussexamen wird über die vorgelegte Arbeit diskutiert.
Zusätzlich werden nach den Richtlinien des Psychotherapeutengesetzes für Psycholog*innen und nach den Richtlinien der Berliner Ärztekammer für Ärzt*innen – teilweise extern – entsprechende Prüfungen durchgeführt, die zur Erlangung der Approbation bzw. der Zusatzbezeichnung Psychoanalyse  führen.


Vorlesungsverzeichnis

Das aktuelle Vorlesungsverzeichnis mit allen Lehrveranstaltungen der Fachrichtung Analytische Psychologie (sowie den Fachrichtungen Psychoanalyse, TfP und Analytische Kinder-und Jugendlichenpsychotherapie) finden Sie auf der Webseite des IfP Berlin unter Aus-und Weiterbildung/Vorlesungsverzeichnis. Die Veranstaltungen unserer Fachrichtung sind im Vorlesungsverzeichnis mit „AP“ gekennzeichnet.